Der spanische Telekomkonzern Telefonica hat laut einem Pressebericht ein milliardenschweres Kaufangebot für sein Lateinamerika-Geschäft erhalten. Ein Konsortium aus lokalen Unternehmen habe 10 Milliarden Euro für eine 51-Prozent-Mehrheit an den lateinamerikanischen Aktivitäten außerhalb Brasiliens geboten, berichtete die spanische Tageszeitung “El Mundo” am Montag, ohne bestimmte Quellen zu nennen. Telefonica selbst dementierte die Gerüchte und sagte der Zeitung, keine Kenntnis von einem solchen Angebot zu haben. Die Aktie legte dennoch zu.
An der spanischen Börse stieg der Kurs am Vormittag um gut 1 Prozent auf 6,23 Euro, was die Spitze im etwas schwächelnden europäischen Leitindex Eurostoxx 50 bedeutete. Laut Jerry Dellis vom Analysehaus Jefferies würde solch ein Schritt das Engagement von Telefonica in Südamerika auf einen Schlag verringern und einen willkommenen Geldsegen für die Spanier mit sich bringen.
Bei dem Konsortium handelt es sich dem Bericht zufolge um einen oder zwei Geschäftsmänner, denen in den acht Ländern, die die Geschäftseinheit von Telefonica umfasst, eine führende Rolle zukommt. Laut Plan sollten die verbleibenden 49 Prozent zwischen dem Mutterkonzern der Telefonica Deutschland (O2) und kleineren Aktionären aufgeteilt werden.
Der Plan Telefonicas für eine Abspaltung des Geschäfts ist seit Ende November bekannt. Telefonica will sich auf die Kernmärkte Spanien, Brasilien, Großbritannien und Deutschland konzentrieren, die für rund 80 Prozent des Umsatzes und des operativen Gewinns stehen.
(dpa)
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