Ximo Coll hält an seinem Amt fest. Der sozialistische Bürgermeister von El Verger vermied es, auf der gestrigen Plenarsitzung zurückzutreten, obwohl er miterleben wie zwei Ratsmitglieder seiner eigenen Fraktion, ihm einige so wichtige Räte zurückgaben, wie die für Urbanismus im Fall von Miguel Pou oder die für Finanzen und Handel sowie die für die sozialistische Sprecherin im Fall von Inma Pericás. Die grosse Frage dieses Freitags, die über El Verger schwebt, liegt auf der Hand: Wie kann Coll von nun an eine Gemeinde mit 4. 800 Einwohnern regieren, wenn er allein ist?
Weil er es ist. Man darf nicht vergessen, dass die PSOE Verger bereits vor Ausbruch dieser Krise in der Minderheit regierte: Bei den letzten Wahlen gewann sie 5 Ratsmitglieder gegenüber 6 Oppositionellen (3 Compromís und 3 PP). Aber der Bürgermeister, der im Auge des Wirbelsturms steht, seit er angeklagt wurde weil er die Impfungs-Warte-Liste übersprungen hatte, hat kaum noch Unterstützung.
Wie Miguel Pou im Plenum erinnerte, forderten alle vier Ratsmitglieder ihn sogar zum Rücktritt auf. Es stimmt, dass danach, da Coll nicht gegangen ist, nur zwei Ämter den Schritt unternommen haben, auf ihre eigenen Kompetenzen zu verzichten. Coll hat also noch die Unterstützung von zwei anderen Stadträten.
Aber es ist eine sehr laue Unterstützung, nicht nur, weil die anderen Stadträte, Juan Chover und Marisol Blanco, in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls sehr kritisch gegenüber dem Bürgermeister waren. Sondern weil Chover wegen einer schweren Krankheit beurlaubt ist und Blanco einen Vollzeitjob hat, der ihr kaum Zeit lässt, sich um das Rathaus zu kümmern. Es ist also sehr schwierig zu wissen, was Coll mit so wichtigen Befugnissen wie Urbanismus oder Fiskus machen wird, die nun keinen politischen Verantwortlichen mehr haben.
Seinem Stil getreu gab Coll in der gestrigen Plenarsitzung wenig Anhaltspunkte: Er sagte, dass «Entscheidungen getroffen werden müssten. » Mehr hat er nicht gesagt. Alles könnte sich in den nächsten Tagen oder Stunden ändern, aber im Moment hält er am Bürgermeisterstuhl fest. Und das, obwohl Coll im Plenum sehr harte Worte von seinen eigenen Kollegen anhören musste.